1644 – Triebwagen „MAN“
Fahrzeugdaten
Baujahr: | 1925 |
Hersteller: | Waggonfabrik Busch/Bautzen |
Sitzplätze: | 26 |
EDV-Nummer: | 201 309-7 |
Gewicht: | 14.500 kg |
Länge: | 9.750 mm |
Fahrgestell: | MAN III |
Lager: | Gleitlager |
Achsabstand: | 3.500 mm |
Radreifendurchmesser: | 820 mm |
Motoren: | Siemens DU 531 |
Motorenleistung: | 2 x 37 kW |
Betriebsbremse: | elektrodynamische Widerstandsbremse |
Zusatzbremse: | 2 Magnetschienenbremsen |
Feststellbremse: | Handbremse als Achtklotzbremse |
Fahrschalter: | Schleifringfahrschalter AEG FB 79 |
Fahrzeuggeschichte
Der große Triebwagen 1644 gehört zu der Gruppe der Normalwagen und wurde 1925 als Teil der Serie 1611 – 1645 von der Waggon- und Maschinenfabrik vormals Busch in Bautzen gebaut und besaß zu Beginn eine weiß-gelbe Lackierung. Die elektrische Ausrüstung stammte von AEG mit zwei Fahrmotoren US FB 3 sp. 79. Bereits 1930 wurde er hellelfenbein mit grünen Zierstreifen lackiert, bevor er 1940 mit rotbraunen Zierstreifen und Flügelwappen versehen wurde. 1947 erhielt er weiterhin ein neues Fahrgestellt mit zwei AEG-Motoren US 341 mit einer Leistung von 37,5 kW.
Durch den hohen Bedarf an großen Straßenbahnwagen erfolgten in den 1950er Jahren verschiedene Modernisierungsprogramme. Ab 1955 erhielt der Wagen Fahrersitze und 1957 als erstes Fahrzeug überhaupt eine Kleinspannungsanlage – im Gegensatz zur späteren Regelausführung mit 24 Volt und Umformer. 1958 wurden eine große Vorbauscheibe, Leuchtstoffröhren und neue Siemens DU 531-Motoren (37 kW) eingebaut. Seinen letzten Linieneinsatz hatte der Wagen im April 1972. Fortan war er bis 1982 als Verschiebetriebwagen im Betriebshof Trachenberge im Einsatz. Durch die Hauptwerkstatt Trachenberge erfolgte ab 1990 der Aufbau als Traditionswagen unter Verwendung von Teilen des Wagens 1660. Hierbei wurde auch die ursprüngliche geteilte Frontscheibe wieder eingebaut. Im Zustand von 1955 ging der Triebwagen am 20. Juni 1991 wieder in Betrieb und gehört seit 1992 zum Bestand des Straßenbahnmuseums Dresden e. V. Seit 1999 ist der Wagen wegen fehlender Hauptuntersuchung abgestellt und wird seitdem in den Zustand der 1930er Jahre zurückgebaut.
Schon gewusst?
- Der Triebwagen 1644 gehört zu den sogenannten Normalwagen – einer Fahrzeuggeneration, bei der besonders auf Normierung und Vereinheitlichung des Wagenparks sowie Standardisierung der einzelnen Baugruppen geachtet wurde, um Kosten und Instandhaltungsaufwände zu minimieren.
- Einen großen Auftritt hatte der Wagen im August 1979 bei den Dreharbeiten zu dem Film „Meines Vaters Straßenbahn“.
Fahrzeugnummern
- Ab Inbetriebnahme 1925: 1644
- Ab 1963: 644II
- Ab 1. Oktober 1971: 201 644-4
- Ab 18. April 1972: 729 041-5
- Ab 1983: 201 035-0
- Ab 1991: 1644 (intern: 201 309-7)
Lackierungen
- Ab Inbetriebnahme: weiß/gelb
- Ab 1930er Jahre: hellelfenbein mit grünem Zierstreifen
- Ab 1940: hellelfenbein mit rotbaunen Zierstreifen und Flügelwappen
- Ab 1972: grau mit weiß/rot/weißem Streifen
- Ab 1990: hellelfenbein mit braunem Zierstreifen
- Derzeit in Rekonstruktion: hellelfenbein mit grünem Zierstreifen