1219 – Schwebeachsbeiwagen

Fahrzeugdaten

Baujahr:1925
Hersteller:Städtische Straßenbahn Dresden
Sitzplätze:16
EDV-Nummer:251 305-8
ex. Fahrzeugnummern:729 506-7 | 251 094-7 | 1219
Gewicht:8.000 kg
Länge:9.780 mm
Fahrgestell:ohne Fahrgestell, Schwebeachsaufhängung mit Gummikörper als Zusatzfederung
Lager:Rollenlager
Achsabstand:3.500 mm
Radreifendurchmesser:650 mm
Betriebsbremse:Scheibenbremse mit Solenoid
Feststellbremse:Handbremse als Scheibenbremse
Foto Beiwagen 1219
Foto: Lutz Liebing

Fahrzeuggeschichte

Der Wagen 1219 (Serie: 1205 – 1219) wurde 1925 durch die Städtische Straßenbahn Dresden erbaut. Er war nahezu baugleich zum Beiwagen 1029 (Großer Beiwagen, B6d).

Für den Einsatz des Beiwagens hinter dem Kleinen Hecht erfolgte 1939 (Fertigstellung: 21. September 1939) der Umbau zum Beiwagen mit Schwingachsen, wie die Schwebeachsbeiwagen damals bezeichnet wurden. Durch den Einsatz einer achshalterlosen Radaufhängung sowie kleinerer Räder (Durchmesser: 650 mm) passten die Beiwagen in der Höhe somit gut zum Kleinen Hecht. Im Rahmen des Umbaus wurden weiterhin die sechs Fenster durch vier rahmenlose Fenster mit Oberlichtern ersetzt. Gleichzeitig wurde eine Warmwasserheizung mit einem Ofen (Ausbau ca. 1946) eingebaut. Zwischen 1940 und 1945 besaß der Beiwagen weiterhin Schienenbremsen.

Im Dezember 1960 diente der Wagen 1219 als Versuchsobjekt für einheimische moderne Werkstoffe. Hierbei wurden die Außen- und Innenverkleidung sowie die Sitze in Plaste statt der üblichen Holzverkleidung und -sitze ausgeführt.

Wenige Jahre vor der geplanten Abstellung der Kleinen Hechte wurde der Beiwagen 1219 ab 12. Oktober 1970 mit dem Triebwagen 1820 als „Sandmännchen-Express“ zwischen Weixdorf und dem Neustädter Markt eingesetzt. Dieser Zug diente der Beförderung von Müttern mit ihren Kinderwagen. Im Triebwagen wurden dazu die Doppelsitze und im Beiwagen eine Einzelsitzreihe ausgebaut.

Am 27.04.1976 wurde der Wagen in den Bestand der historischen Fahrzeuge (Wagennummer 729 506-7) im Zustand von 1966 übernommen. Dazu wurden die fehlenden Sitze als Einzelsitze wieder eingebaut. Wegen fehlender Hauptuntersuchung wurde der Wagen ab ca. 1984 abgestellt. Nach der Übernahme durch das Straßenbahnmuseum Dresden e.V. konnte ab 2008 die viele Jahre andauernde Aufarbeitung begonnen werden. Hierbei erfolgten die Aufarbeitung des Wagenbodens, des Holzgerüstes der Seitenwände und des Daches, des Fahrwerks, der elektrische Ausrüstung, eine Neulackierung sowie der Wiedereinbau der Doppelsitze. Seit 2022 ist der Wagen im Zustand der 1960er Jahre hinter dem Kleinen Hecht wieder im Einsatz.

Schon gewusst?

  • Der Begriff des Schwebeachsbeiwagens leitet sich aus der besonderen Anordnung der Achsen her. Die Achsen sind hierbei nicht wie üblich der unterste Teil der Konstruktion. Stattdessen wird die Achse auf einer Blattfeder gelagert, weshalb sie scheinbar in der Luft schwebt.

Fahrzeugnummern

  • Ab Inbetriebnahme: 1219
  • Ab 1. Oktober 1971: 251 094-7
  • Ab 27. April 1976: 729 506-7
  • Ab 1. April 1983: 1219 (intern:251 305-8)

Lackierungen

  • Ab Inbetriebnahme: gelb/weiß
  • Ab 1939: creme mit drei braunen Zierstreifen und Flügelwappen