1538 – Triebwagen LOWA „ET 54“

Fahrzeugdaten

Baujahr:1956 (Umbau 1966)
Hersteller:VEB Waggonbau Gotha (Umbau Verkehrsbetriebe Dresden)
Sitzplätze:22
EDV-Nummer:201 308-0
Gewicht:14.000 kg
Länge:10.500 mm
Fahrgestell:Gotha EST 54
Lager:Rollenlager
Achsabstand:3.000 mm
Radreifendurchmesser:760 mm
Motoren:EM 60/600, LEW Hennigsdorf
Motorenleistung:2 x 60 kW
Betriebsbremse:elektrodynamische Widerstandsbremse
Zusatzbremse:2 Magnetschienenbremsen
Feststellbremse:Handbremse als Scheibenbremse
Fahrschalter:Nockenfahrschalter St NFB 1F3, LEW Hennigsdorf
Foto Triebwagen 1538
Foto: Lutz Liebing

Fahrzeuggeschichte

Um Material zu sparen und Wartungsaufwände zu vereinfachen, wurde bereits zu Zeiten der „Normalwagen“ versucht, Bauteile bei den verschiedenen Straßenbahnwagen zu standardisieren. Durch die durch den zweiten Weltkrieg gestoppte Weiterentwicklung der Hechtwagen war es auch deshalb nur folgerichtig, den Gedanken eines Einheitsstraßenbahnwagens wieder aufzugreifen. 

Ab 1951 erschienen die Wagen des Typs ET50 aus dem VEB LOWA Werdau im Stadtbild. Eine echte Innovation stellten die zweiachsigen Fahrzeuge zwar nicht dar, interessant waren allerdings die ballige Seitenwandgestaltung, der Einsatz einer 12 Volt-Kleinspannungsanlage, breite Fahrgasteinstiegstüren, Fahrgastsitze mit Hartpolsterung, Scharfenbergkupplung und 60 kW-Motoren. Mit der Verlagerung der Produktion der Triebwagen Ende 1953 zum VEB Waggonbau Gotha wurden leichte Veränderungen an den Fahrzeugen vorgenommen, weshalb sie nunmehr als ET54 bezeichnet wurden.

Der erhaltene Triebwagen des Typs ET54 wurde 1956 im VEB Waggonbau Gotha gebaut und bei dem VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden mit der Wagennummer 1567II als Zweirichtungstriebwagen in beigefarbiger Lackierung mit drei brauen Zierstreifen in Betrieb genommen. Er stammt aus der Serie 1555 – 1570. 1967 erfolgten der Umbau zum Einrichtungstriebwagen und gleichzeitig die Umnummerierung in 1538II. Währenddessen wurde auch die elektrische Ausrüstung an die der nachfolgenden Gotha-Wagen angepasst.

Da nach Pillnitz kein Einsatz von Tatrawagen möglich war, waren die Fahrzeuge zuletzt bis zur Einstellung der Straßenbahnstrecke nach Pillnitz im Jahr 1985 auf der damaligen Linie 4 zwischen Radebeul West und Pillnitz im Einsatz. Nach der Abstellung des zwischenzeitlich in 212 113-1 umnummerierten Linienwagens im Jahr 1989 erfolgte ab 1992 die Wiederaufarbeitung des Triebwagens 1538 sowie der zugehörigen Beiwagen 1361 und 1362 durch das Straßenbahnmuseum Dresden e. V. in den Zustand der 1960er Jahre. Für den Einsatz auf dem heutigen Streckennetz erhielt er weiterhin 1996 eine elektronische Weichensteuerung sowie 2006/2007 breitere Radreifen und neue Motoren.

Schon gewusst?

  • Ein- oder aussteigewillige Fahrgäste mussten in Dresden an den Haltestellen die Türen von Hand aufschieben. Geschlossen wurden sie jedoch zentral durch das Fahrpersonal.

Fahrzeugnummern

  • Ab Inbetriebnahme 1956: 1567II
  • Ab 1967: 1538II
  • Ab 1. Oktober 1971: 212 113-1
  • Ab 1992: 1538 (intern: 201 308-0)

Lackierungen

  • Ab Inbetriebnahme: beigefarbige Lackierung mit drei braunen Zierstreifen
  • Ab Anfang 1970er Jahre: beigefarbige Lackierung mit einem braunen Zierstreifen
  • Ab 1992: beigefarbige Lackierung mit drei braunen Zierstreifen