765 – Triebwagen „MAN“
Fahrzeugdaten
| Baujahr: | 1920 (Modernisierung 1961) |
| Hersteller: | Städtische Straßenbahn Dresden (Modernisierung: Verkehrsbetriebe Dresden) |
| Sitzplätze: | 22 |
| EDV-Nummer: | 201 312-8 |
| Gewicht: | 13.200 kg |
| Länge: | 9.360 mm |
| Fahrgestell: | MAN I |
| Lager: | Gleitlager |
| Achsabstand: | 3.500 mm |
| Radreifendurchmesser: | 820 mm |
| Motoren: | Siemens DU 531 |
| Motorenleistung: | 2 x 37 kW |
| Betriebsbremse: | elektrodynamische Widerstandsbremse |
| Zusatzbremse: | 2 Magnetschienenebremsen |
| Feststellbremse: | Handbremse als Achtklotzbremse |
| Fahrschalter: | Schleifringfahrschalter AEG FB 79 |
Fahrzeuggeschichte
Der heutige Triebwagen 765 wurde 1920 in der Hauptwerkstatt der „Städtischen Straßenbahn zu Dresden“ in Trachenberge erbaut. Er erhielt zunächst die Nummer 1603 (Serie 1601 – 1610) und war ursprünglich gelb/weiß lackiert. Die elektrische Ausrüstung kam von der AEG (zwei Motore Db 651b (44 kW) und Fahrschalter FB 3).
Erste Umbauten erfolgten 1928, als der Wagen Ecklaternen erhielt. Gleichzeitig erhielt er Scheinwerfer in den Plattformblechen. Fünf Jahre später wurden 1933 der Umlegebügel durch einen Scherenstromabnehmer und die gelbe Lackierung durch eine cremefarbene mit grünem Zierstreifen ersetzt. 1938 erhielt das Fahrzeug zwei Sachsenwerk-Motore GBv 5 mit je 40,8 kW. 1940 wurde der Wagenkasten überholt, wobei die abgerundeten Fensterecken beseitigt wurden und eine Neulackierung mit drei braunen Zierstreifen erfolgte.
Der Wagen wurde im Februar 1945 durch die Luftangriffe auf Dresden beschädigt, konnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1947 jedoch wieder aufgebaut werden. Die notwendigen finanziellen Aufwendungen konnten hierbei auch durch Erlöse aus Schrottsammlungen junger Pioniere gestemmt werden.
1958 wurde das Fahrzeug zum Musterwagen für die Gemischtbauweise ausgewählt. Dabei erfolgte ein Umbau der Plattformen, der Einbau von Schiebetüren und Fahrersitzen sowie der einteiligen Frontscheibe. Weiterhin erhielt der Triebwagen eine Kleinspannungsanlage mit nur einem Scheinwerfer und zwei SSW-Motore DU 531 je 37 kW. Die Modernisierung entsprach denen der Einrichtungswagen in Gemischtbauweise.
Ab 1975 wurde der Wagen nur noch als Rangiertriebwagen in den Betriebshöfen eingesetzt. Die endgültige Abstellung erfolgte 1981. Seit 2002 gehört der Wagen zum Bestand des Straßenbahnmuseums Dresden e. V. und wartet auf seine Aufarbeitung.
Schon gewusst?
- Zum 120jährigen Jubiläum der Dresdner Straßenbahn sollte der Wagen im Betriebshof Trachenberge versteigert werden, was jedoch nicht erfolgte.
Fahrzeugnummern
- Ab Inbetriebnahme: 1603
- Ab 14. Dezember 1960: 765IIIiiII
- Ab 1. Oktober 1971: 201 765-4
- Ab 1975: 729 044-8 (Rangiertriebwagen)
- Ab 1. April 1983: 201 036-7 (nie angeschrieben)
- Ab 2002: 765 (intern: 201 312-8)
Lackierungen
- Ab Inbetriebnahme: gelb/weiß
- Ab 1933: creme mit grünem Zierstreifen
- Ab 1940: creme mit drei braunen Zierstreifen sowie Flügelwappen
- Ab 1975: grau mit weiß/rot/weißem Streifen